EpicGear Dezimator – Review
Wenn es von einem Gaming Zubehör viel zu viel auf dieser Welt gibt, dann sind das Gaming-Tastaturen. Jetzt möchte sich auch EpicGear mit einmischen und feiert mit ihrer voll-mechanischen Luxus-Tastatur „Dezimator“ ihr Debüt. Ob sich die EpicGear Dezimator von ihren Konkurrenten absetzen kann und was das gute Stück noch so mit sich bringt erfahrt ihr in unserer Review.
Lieferumfang:
Der Lieferumfang der Dezimator hält sich beim Standard, welches viele Hersteller seit Jahren verfolgen – nur das nötigste ist dabei. Das erste was man beim öffnen der Verpackung logischerweise erblickt, ist die Tastatur selbst. Abgedeckt von einem Tuch um sie vor Kratzer zu schützen. Als Zubehör befinden sich im Karton auch noch eine Schnellstart Anleitung und noch zusätzlich einzelne, auswechselbare Tasten für die Bereiche „W, A, S, D, Q, E, R, F und die Zahlentasten 1-6“. Passend dazu gibt es auch das nötige Werkzeug um die Tasten einfach zu wechseln. Diese auswechselbaren Tasten sind dann in einem auffälligen Rot, statt dem schlichten Schwarz.
Als kleines, aber nettes Gimmick, sind auch noch drei Aufkleber mit dabei, zwei mit dem klassischen EG-Logo und eins wo „EpicGear“ ausgeschrieben ist. Nach einer Treiber CD sucht man vergeblich, dieser ist aber ohne weiteren Probleme auf der Homepage zu finden.
Verarbeitung und Design:
Nun kommen wir zum rein Optischen der Tastatur. Das Design hält sich klassisch an die anderen Produkte von EpicGear: Schwarz mit roter Beleuchtung. Eine große Besonderheit ist, dass 99 % der sichtbaren Teile aus Aluminium bestehen. Von den Tasten selbst ausgenommen, besteht nur die Handauflage nicht aus Alu. EpicGear bedient sich bei den Tasten an dem von Corsair bekannten System, nämlich den freistehenden Tasten. Sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, hat dafür aber einen Vorteil z.B. beim Reinigen der Tastatur. Das allgemeine Design erinnert sehr stark an ein getuntes Auto. Unterbodenbeleuchtung, seitlich abstehende Flügel und den Diffusor auf der Rückseite. Der „Diffusor“ hat allerdings auch ein kleines Geheimnis, denn darin werden 2 USB-Ports und ein Klinken-Anschluss für Kopfhörer sowie für ein Mikrofon versteckt. An die Anschlüsse auf der Rückseite kommt man allerdings nur schwer ran ohne hinzugucken. Für manche sind die Maße der Tastatur ein großer Nachteil. Mit einer Länge von ca. 52,5 cm und einer Breite von ca. 24 cm ist diese nicht das kompakteste Modell. Zum Vergleich die Razer BlackWidow hat eine Länge von 47,5 cm und eine Breite von 17,1 cm. Dafür steht die Tastatur aber auch fest und ein verrutschen ist, nahezu unmöglich.
Funktionalität:
Die Tasten sind wie oben schon erwähnt freistehend. Sie haben bis zum Boden einen Weg von 4 mm, der Tastendruck wird aber schon nach 2 mm ausgelöst. Die Switches gehören mit einem Auslösedruck von 45 Gramm zu den leichtesten mechanischen Switches, bei ähnlichen Modellen liegt dieser bei 60 Gramm. Für Spieler ist das vor allem interessant, weil sie es wesentlich leichter machen, eine Taste in schnelle Folge hintereinander zu betätigen. Ebenfalls geeignet ist die Tastatur für Nutzer, welche viel schreiben. Einziges Manko an den Tasten ist die Lautstärke, denn diese ist etwas lauter und kann für Personen im gleichen Raum als störend empfunden werden. Freunde der Tastenbeleuchtung ziehen hier auch den Kürzeren, denn die Dezimator hat nur die typischen „Gamer-Tasten“ beleuchtet: WASD, die Makro-Tasten und die Zahlen 1-6. Die Unterbodenbeleuchtung sieht zwar schick aus, erfüllt aber keinen tieferen Zweck. Medientasten sind auch mit an Board.
Sie verstecken sich auf den F-Tasten und lassen sich in Kombination mit der „Funktions“-Taste, welche sich neben der AltGr-Taste befindet, bedienen. Das ist, falls es im Spiel mal schneller gehen muss, etwas unpraktisch. Der Lautstärkeregler der Tastatur befindet sich am oberen rechten Rand und lässt sich problemlos bedienen. Auch das herausnehmen der Tasten ist durch das mitgelieferte Werkzeug gar kein Problem.
Software:
An der Software kann man grundsätzlich nicht viel aussetzen. Die aktuell nicht in deutscher Sprache verfügbare Software der Dezimator punktet mit einem übersichtlichen Aufbau, der sich trotz zahlreicher Design-Elemente zumeist auf das Wesentliche konzentriert. Im Hauptmenü stören jedoch Einträge mit minimalem Nutzwert, darunter die nur in Stufen von 25 Prozent regelbare Helligkeit und die Konfiguration der zu beleuchtenden „Warzone“-Tasten. Beide erlauben es im Prinzip nur, die Reihenfolge der bereits vorangelegten Einstufungen beim Durchschalten zu modifizieren. „AP-TSR“ signalisiert kryptisch den Verbleib der Software im System-tray, „On-Screen Display“ blendet das aktuelle Profil auf dem Bildschirm ein – was erst im digitalen Handbuch statt durch saubere Bezeichnungen erklärt wird. Der Makro-Editor überzeugt zwar mit dem Funktionsumfang, jedoch erfordert das Einfügen neuer Befehle in vorhandene Makros, jeden Befehl einzeln einzugeben. Ohnehin werden nur Makros, die auf den speziellen Makrotasten liegen, auch auf der Tastatur gespeichert, die Ausnutzung der übrigen Konfiguration setzt den Betrieb der Software voraus.
Fazit:
Mit der Dezimator hat EpicGear einen klasse Start in das Gaming Segment hingelegt. Einzig die Größe und die schlechte Erreichbarkeit der Ports auf der Rückseite stören etwas. Ebenfalls wäre eine deutsche Übersetzung des Treibers wünschenswert. Fällt die Verarbeitung und das einfache Säubern der Tastatur auf. Wechselbare Tasten für Gamer bei einem guten Druckpunkt sind für alle Gamer ein Traum und werden mit dieser Tastatur wahr. Hätte man die Unterbeleuchtung lieber in die Tasten gesteckt, gäbe es kaum negatives zu sagen. Absolut empfehlenswert für Gamer und Vielschreiber.